ANUAS-Publikationen
Alle ANUAS-Publikationen, bis auf die Publikation "Sucht - Suchtinformationen - Suchtauswirkungen - Suchthilfen", können beim BV ANUAS e. V. bestellt werden. Bitte schicken Sie dafür eine Mail an: info@anuas.de. Verlagsbücher bestellen Sie bitte bei den angegebenen Verlagen.
15 Jahre Bundesverband ANUAS e. V. 2008-2023
ANUAS Sinn-Spruch-Karten
ANUAS Sinn-Spruch-Karten als PDF-Datei
ANUAS Medienleitfaden
Vorliegender Leitfaden soll den Opfern und Angehörigen (Im Folgenden werden Angehörige gewaltsamer Tötung ebenfalls „Opfer“ genannt) Hinweise geben über den richtigen Umgang mit Medienvertretern. Es wird auf Rechte hingewiesen, um Opfer und ihre Persönlichkeitsrechte zu schützen. Medienvertreter werden eingeladen zu einem kritischen Reflexionsprozess, um eine sensible und grenzachtende Haltung in der medialen Berichterstattung durchzusetzen und auf reißerische Darstellungen, die lediglich die Sensationsgier der Konsumenten befriedigen, verzichtet wird.
Medienvertreter obliegen dem Gebot der Sorgfaltspflicht. Das heißt, sie sind zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung verpflichtet. Wenn etwas Falsches berichtet wird, wie z.B. die Verwendung eines Mythos, können Sie eine Gegendarstellung verlangen. Dies ist in den Pressegesetzen der Länder sowie im Rundfunkstaatsvertrag festgehalten. Die Veröffentlichung der Gegendarstellung muß jedoch auch den berichteten Fehler aufgreifen. Dies führt manchmal dazu, dass der Wunsch nach Gegendarstellung zurückgestellt wird, damit der falsche Sachverhalt nicht erneut veröffentlicht wird.
Die medialen Berichte über Straftäter führen häufig zu Verärgerung und verständlicher Angst in der Bevölkerung. Die jahrelangen Auswirkungen für die Opfer geraten oft in Vergessenheit. Eine Konfrontation der Täter mit Ihrer Tat und den Betroffenen, deren Angehörige sie töteten, ist – aus Sicht des ANUAS - ein bedeutender Teil der Prävention.
Bei einer positiven Zusammenarbeit birgt der Einsatz von Betroffenen in der Presse- und Medienarbeit die Chance, eine unterfütterte Berichterstattung mit der Geschichte von Betroffenen zu verstärken, der Betroffenenperspektive eine Stimme zu verleihen und damit z.B. auch zu zeigen, wie sich nach der Erfahrung von gewaltsamer Tötung weiter leben läßt. Das macht Hoffnung, auch anderen Betroffenen, und arbeitet gegen das Stereotyp vom „lebenslang stigmatisierten Opfer“.
Arbeitsbuch Schicksalswege
Schicksalswege - Arbeitsbuch zur Bewältigung bei seelisch und psychisch kranken Menschen
Arbeitsbuch Zug des Lebens
Zug des Lebens - Arbeitsbuch zur Bewältigung bei seelisch und psychisch kranken Menschen
Restorative Justice - eine Form der Konflikttransformation durch ein Wiedergutmachungsverfahren
Imaginations/Skill-Karten
Imaginations-Arbeits-Heft
Stress - Stressbelastungen
Auswirkungen und Möglichkeiten der bewußten gesundheitspräventiven Stressminimierung
(Die Publikation „Stress - Stressbelastungen, Auswirkungen und Möglichkeiten der bewußten gesundheitspräventiven Stressminimierung“ wird gefördert durch die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin.
Für die Inhalte ist die Selbsthilfeorganisation verantwortlich. Etwaige Leistungsansprüche gegenüber der Krankenkasse sind hieraus nicht ableitbar.)
ANUAS sagt Danke im Namen der Betroffenen und Interessierten.
Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen, Ansichten, Auffassungen und Meinungen über den Stress. Für den einen Menschen bedeutet Stress das „Salz des Lebens“, für den anderen Menschen bedeutet Stress eine enorme Überforderung. Die Wissenschaft spricht von „positiven Stress“ und von „negativen Stress“.
Bei manchen Menschen ist es schon zur Gewohnheit geworden, täglich Anklage gegen den bedrohlichen Einfluss des Stresses zu erheben. In dieser Publikation wollen wir uns mit dem Stress beschäftigen, den Angehörige gewaltsamer Tötung, zweifelhaften Suiziden und Vermissten haben.
„Der Organismus des Menschen unterliegt dem Prinzip der Erhaltung der Energie, so dass bei jeder Tätigkeit die Handlungen mit dem geringsten Kraftaufwand erfolgen. Im Laufe des Lebens bildet sich ein dynamischer Stereotyp, das heißt ein Komplex von Gewohnheiten und Gewohntem heraus, wodurch die Energie des Organismus sparsam verwertet und zuverlässig vor Überforderung bewahrt wird. Ein solcher dynamischer Stereotyp entwickelt sich nicht von selbst, sondern wird durch die Lebensführung des betreffenden Menschen geprägt, und dies bereits von Geburt an… Der Stress wird erst dann gefährlich für die Gesundheit eines Menschen, wenn der Betreffende Dauerspannungen unterliegt, wenn es ihm nicht möglich ist, sich zu entspannen. Emotionale Dauerspannungen führen zur Störung des bioenergetischen Systems, und infolgedessen können sich Neurosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen anbahnen. Andauernde emotionale Spannungen können durch die verschiedensten Formen des Umweltstresses provoziert werden, beispielsweise durch Konflikte verschiedener Art, durch Reizüberflutung (Hektik und Zeitdruck, Lärm und Angst), durch Reizverarmung (soziale Isolierung und Kontaktarmut, Bewegungsmangel und Monotonie), durch Desynchronose – das sind Störungen der biorhythmischen Systeme infolge eines ungeordneten Lebensstils. Größtenteils wirken solche Faktoren im Komplex auf den Menschen ein…“
Prof. Dr. Sc. med. Karl Hecht
Wie wichtig ist nun aber die Gesundheit für den Menschen und wie kann man diese erhalten?
Gesundheit erfordert einen harmonischen Wechsel von
- Aktivität und Passivität
- Arbeit und Erholung
- Belastung und Entlastung
- Spannung und Entspannung
Wer sich also „in Watte packt“, der erreicht mit Sicherheit keine Gesundheit. Das Gesundheitsverhalten ist eine von sozialen Bedingungen abhängige Einstellung des einzelnen zu Gesundheit und Krankheit.
Nach Fällen gewaltsamer Tötung ist es für die Betroffenen nicht einfach, nicht in Stress zu fallen. Die seelischen, psychischen und gesundheitlichen Erkrankungen sind vorprogrammiert.
Stress wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der größten Bedrohungen der Neuzeit angesehen. Ein Reaktionsmuster, das sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, wird durch eine rasante Veränderung der Lebensgewohnheiten immer mehr zu einer medizinischen Herausforderung, da chronischer Stress krankmachen kann. Ärzte und Psychologen werden immer mehr mit Krankheiten und Störungen konfrontiert, die ihre eigentliche Ursache in langanhaltenden Stressoren haben.
Die Theorien der Gerechtigkeitsforschung und experimentelle Studien legen nahe, dass das Erleben von Ungerechtigkeit Stress auslösen und sich so auf die individuelle Gesundheit auswirken kann.
„Ungerechtigkeit löst starke negative emotionale Reaktionen aus und beeinflusst unsere Entscheidungen“, schreiben Forscher der Universität Bonn und der Universität zu Lübeck in einer Studie. „Diese Entscheidungen können nicht nur negative Auswirkungen auf uns und die Person haben, die uns unfair behandelt hat, sondern kann sich sogar auf unschuldige Dritte auswirken.“ Aus diesem Grund suchten die Forscher nach einer effizienten Methode, mit der wir unsere Emotionen regulieren können, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen.
Diese Publikation soll gesundheitspräventiv dazu anregen, bewusst und aktiv zu handeln, um den Stress zu minimieren, soweit es möglich ist, um ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen.
Informationen und Aufklärungen im Rahmen dieser Publikation ist ein wichtiger Bestandteil, um die psychophysischen Zusammenhänge sowie Anregungen und Orientierungshilfen besser zu nutzen.
Angst - Warum macht die Angst krank?
Auswirkungen nach einer gewaltsamen Tötung, zweifelhaften Suiziden und bei Vermisstenfällen
(Die Informations- und Aufklärungspublikation „Angst – warum macht die Angst krank?“ wird gefördert durch die BKK VerbundPlus.
Für die Inhalte ist die Selbsthilfeorganisation verantwortlich. Etwaige Leistungsansprüche gegenüber der Krankenkasse sind hieraus nicht ableitbar.)
Angsterklärung und Angstformen
Angst ist eine Kraft, die zerstören kann. Angst baut Hürden auf, die unüberwindlich scheinen. Angst entzieht den Boden unter den Füßen. Angst führt zu dem Gefühl einer existenziellen Bedrohung. Strategien gegen Ängste sind so unterschiedlich wie das Symptom selbst. Mit Ängsten zu leben bedeutet, auf einen entscheidenden Teil seiner Lebensqualität zu verzichten.
Welche allgemeinen Angst-Formen kennen wir üblicherweise?
- Schulungsangst,
- Prüfungsangst,
- Panik,
- Lampenfieber,
- Angst vor Überforderung,
- Existenzangst,
- Mobbingangst,
- Operationsangst,
- Angst vor Tieren (Spinnen, Schlangen ...)
- Phobien (Zahnarzt, enge Räume, Höhen ...)
und vielen mehr ...
Die Angst äußert sich oft in Gedanken plötzlich zu sterben oder der Vorstellung, verrückt zu werden. Körperliche Reaktionen bei der Angststörung sind unter anderem Atemnot, Engegefühle in der Brust, Übelkeit, Zittern, Herzrasen, Schweißausbrüche und andere Beschwerden.
Bei manchen Menschen durchdringt die Angst das gesamte Leben.
Betroffene klagen über verschiedene Beschwerden: Herzrasen, ihre Gliedmaßen zittern, sie winden sich weinend. Besonders trifft es Gewaltopfer bzw. die betroffene Angehörige einer tödlichen Gewalttat, die ohnehin schon unter seelischem Leidensdruck stehen.
Kein Gefühl gehört zum Menschsein so sehr dazu wie die Angst. In immer neuen Formen begleitet sie uns von der Geburt bis zum Tod. Ganz gleich, welche Art Angst uns beschleicht, sie tritt vor allem immer da auf, wo wir uns einer Situation nicht oder noch nicht gewachsen fühlen. Viele Situationen können die Betroffenen nicht beeinflussen. Das gilt speziell für Angehörige gewaltsamer Tötung, die über viele Jahre mit der Gewalttat konfrontiert werden. Sorgen und Unsicherheit prägen das Lebensgefühl vieler betroffenen Menschen. Permanenter seelischer und psychischer Druck, verbunden mit einer tödlichen Gewalttat am Angehörigen, womöglich Kind, führt zu übersteigerten Ängsten und macht psychisch und körperlich krank.
Die Wissenschaftler sprechen davon, dass die Angst eine ausgesprochen sinnvolle, ja lebensrettende Emotion ist. Die Angst ist ein in Jahrmillionen herangereifter Schutzmechanismus des Gehirns, der uns wachsam gegenüber Gefahren macht und uns davor bewahrt, leichtfertig große Risiken einzugehen.
Sobald eine Gefahr erwartet wird oder eine Situation, die belastend ist, vermögen die Strukturen unseres Körpers sich in Alarmbereitschaft zu versetzen. Sie veranlassen u.a. die Ausschüttung des Hormons Noradrenalin – Atemfrequenz und Herzschlag beschleunigen sich.
Die Bewältigung der Gefahr hat nun oberste Priorität. Der Körper schaltet so zu sagen auf „Sparflamme“. Alle weniger wichtigen Aktivitäten werden gehemmt. Der Körper befindet sich gewissermaßen im „Überlebensmodus“ und kann im Wesentlichen zwischen zwei Strategien wählen: der Flucht oder dem Kampf.
Zudem gelangen die Signale zur Amygdala – dem Angstzentrum -, einem kleinen mandelförmigen Gebilde, das für die emotionale Bewertung von Situationen zuständig ist. Hier entsteht jenes unangenehme Gefühl, das wir als Angst bezeichnen.
Immer mehr Hormone strömen nun durch unsere Adern, wir werden immer wacher, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an. Erst wenn die Nervennetze in den verschiedenen Teilen des Gehirns zu dem Schluss kommen, dass die Gefahr gebannt ist, ebbt der Alarm ab.
Die bewusste Einschätzung der Lage, die in der Großhirnrinde stattfindet, vermag die von der Amygdala ausgelöste Angstreaktion allerdings nicht sofort zu stoppen, es dauert einige Zeit, bis die Hormone im Blut wieder abgebaut sind.
Oft wird von Betroffenen gewaltsamer Tötung berichtet, dass sie sich aus dem sozialen Umfeld zurückziehen, weil sie es nicht ertragen, wie unverständlich andere Menschen mit der gewaltsamen Tötung umgehen und wie wenig Verständnis den betroffenen Angehörigen vermittelt wird.
Die Betroffenen ertragen es nicht und es kommt zum Rückzug, zur „Flucht“.
Das macht Angst! Die Angst erzeugt Leidensdruck: Betroffene können das Gefühl der Angst nur schwer ertragen, fühlen sich elend, leiden an ernsten körperlichen Beschwerden. Die Angst schränkt ein: Personen werden immer weniger handlungsfähig, die Angst hindert sie daran, unter andere Menschen zu gehen. Weitere Beispiele von Ängste Betroffener …
- Angst davor, von Menschen verletzt zu werden, … niemandem mehr vertrauen zu können, … Freunde und soziale Kontakte zu verlieren.
- Angst davor, erneute Ungerechtigkeiten zu erfahren, …Angst vor Diskriminierungen und Stigmatisierungen.
- Angst davor, wie es weitergeht, … welche materiellen und finanziellen Folgen treten ein, … wie geht es weiter.
- Angst vor dem Verlust des Sinnes im Leben und nicht mehr weiterleben wollen.
- Angst davor, sich nicht mehr im Griff zu haben … „der Kessel kocht über“ …
Der Mordfall innerhalb der Familie, der zweifelhafte Suizid oder das Vermisst-sein von Familienangehörigen, … die Situation entschärft sich nicht … der Angehörige wird nicht wieder lebendig. Aus dem Grund bleibt das Angstgefühl bestehen, der Angstzustand im Körper ebbt nicht ab. Die ständige Furcht trägt maßgeblich zur Entstehung von Dauerstress bei – oft mit schwerwiegenden Folgen für das geistige und körperliche Wohl. Der Stress belastet nicht nur die Seele, sondern kann sich auf verschieden Organe des Körpers negativ auswirken, etwa das Herz, den Darm oder die Muskulatur.
"Informations-, Aufklärungs- und Übungsheft"
ANUAS hat einen ANUAS-Gesprächskoffer entwickelt, in dem die wichtigsten Elemente für Informations- und Austauschtreffen enthalten sind. Bei jedem Treffen werden mit den Kofferbestandteilen Hilfsmöglichkeiten geübt. Jeder Teilnehmer hat einen Koffer erhalten, welchen er für die eigene Nutzung zu Hause, vllt. sogar innerhalb der Familie verwenden kann.
Die Übungen werden ständig erweitert durch neue Techniken und Elemente, welche für die Nachsorge sinnvoll und hilfreich sind.
Im Laufe der Zeit entsteht ein besonderes und einmaliges Hilfselement, welches bei Lebenskrisen * traumatischen Krisen * Schock-Stress-Trauma jederzeit anwendbar.
Kreative Austauschtreffen
Erst allmählich lernen Traumatisierte, sofern sie entsprechende Unterstützung haben (sei es durch Therapie, Gesprächskreise oder sonstiges), dass ihr Leben weitergeht.
Sie lernen, wieder Zugang zu ihren inneren Ressourcen, sprich Stärken und Fähigkeiten zu bekommen. War die Kreativität zunächst abgeschnitten, so kann sie wieder reaktiviert werden. Sie muss nicht erlernt werden, sondern war schon immer vorhanden.
Jetzt gilt es, sie durch kreative Verfahren, sei es Kunst, Musik, Tanz, Schreiben oder dergleichen, wieder zu aktivieren. Kreative Verfahren eignen sich besonders dann, wenn Betroffene nicht in der Lage sind, über das Erlebte zu sprechen.
Durch künstlerisches Gestalten können sie dem, was sie bewegt, Ausdruck verleihen. Sie können Traumainhalte externalisieren und auf diese Weise Energie-Blockaden lösen, die durch das traumatische Erlebnis in ihrem Nervensystem gebunden sind. Bei einer kreativen Gestaltung lässt es sich viel einfacher reden und dabei können auch noch kleine Kunstwerke gestaltet werden, die Freude bereiten.
Um die psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Gewaltopfern bzw. Angehörigen von Tötungsdelikten so gering als möglich zu halten, wurde das Selbsthilfe-Projekt “Creativtime” ins Leben gerufen.
Innerhalb dieser Gruppe wird die Kreativität gefördert, das innere Gleichgewicht wieder hergestellt und die natürliche Handlungsfähigkeit erreicht.
“Creativtime” bietet nicht nur Möglichkeiten der kreativen Gestaltung, sondern schafft ungezwungen Raum für Gespräche von Betroffenen mit und für Betroffene.
Zu jedem Treffen werden die Teilnehmer mit Übungen vertraut gemacht, die sie zu jeder Zeit selbständig anwenden können.
Dieses betrifft speziell:
- kreatives Gestalten
- Atemübungen
- Achtsamkeitsübungen
- Entspannungsübungen: Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training u.ä.
- Fantasiereisen: „Ort der inneren Ruhe“, „Tresorübungen“ u.ä.
Musik ...
aktiviert weite Bereiche des Gehirns, weckt Assoziationen, Emotionen, fördert die Gesundheit und Sprache und wurzelt möglicherweise in vorsprachlicher Kommunikation.
Selbst musizieren und Live-Musik senken Stressempfinden: Selbst ein Instrument zu spielen oder Lieblingsmusiker live zu erleben, hilft beim Stressabbau besonders gut, hebt zudem die Stimmung und macht meistens zufrieden.
Zum Beispiel das Mundharmonikaspielen, sorgt für Tiefenatmung und vor allem das Ausatmen sorgt für eine bessere Sauerstoffzufuhr.
Musik macht uns schlau: Sie regt unser Gehirn an. Verschiedene Studien haben nachweislich gezeigt, dass das Hören von Musik unsere kognitiven Fähigkeiten verbessert. Zudem aktiviert Musik unser Denkorgan in vielfältiger Weise, etwa im motorischen Cortex, in Sehzentren sowie im limbischen System.
Bei der Verarbeitung von Musik arbeiten beide Hirnhälften aktiv, jedoch mit unterschiedlichen Aufgaben: Die rechte Hirnhälfte arbeitet die Grobstruktur heraus und die linke Hemisphäre übernimmt die Feinanalyse.
Singen stabilisiert Blutdruck: Die beim Singen einsetzende Zwergfellatmung hilft dem Herz das Blut aus den Beinen zurück zu pumpen. Dabei wird der Stoffwechsel angekurbelt, der Blutdruck stabilisiert sich, Organe und Gehirn werden besser durchblutet und die Konzentrationsfähigkeit steigt.
Singen stärkt das vegetative Nervensystem: Studien belegen: Bereit nach dreißig Minuten Singen produziert unser Gehirn Oxytocin, das sogenannte Kuschel- oder Bindungshormon.
Musik macht schmerzresistenter: Auch wenn es darum geht, Schmerzen zu ertragen, hilft uns Musik. Wissenschaftler der Universität Utah haben herausgefunden, dass Menschen die Musik hören, nachweislich weniger Schmerz spüren.
Musik hilft bei Entspannung: Viele Studien belegen, Musik hilft uns, Stress und innere Anspannung abzubauen.
Körperkommunikation -- Theater/Pantomime
Der Pantomime, Manfred Pomorin studiert mit Betroffenen und nicht Betroffenen brisante Thema unterhaltsam, lustig und witzig in TheaterSzene ein.
Dabei gelingt es wichtige Erkenntnisse zu vermitteln. In eindrücklichen Szenen wird durch die Darsteller das Geschehen dargestellt, welches ihr Schicksal widerspiegelt.
Gleichzeitig werden mit den Theaterstücken strukturelle Probleme in der Gesellschaft thematisiert und damit die Öffentlichkeit sensibilisiert.
Gleichsam haben alle Darsteller Spaß an der nonverbalen Kommunikation untereinander.
"Übungsleitfaden für seelisch und psychisch kranke Menschen, deutsch und englisch"
(Mit freundlicher Unterstützung durch die Aktion Mensch)
Durch die Corona-Krise sind direkte Aktivitäten eingeschränkt, deshalb leben und denken Menschen trotzdem weiter.
Der Austausch in Krisensituationen und sozial schwachen Lebenslagen ist wichtig. Dieses kann über Ressourcenaktivierung, Austauschgespräche und kreative Aktivitäten über Videokonferenz erfolgen.
Gemeinsam mit seelisch-psychisch kranken Menschen, Gewaltopfern und betroffenen Angehörigen von gewaltsamer Tötung wurde ein Leitfaden erarbeitet, in dem Techniken zu Bewältigungen in sozialen und psychischen Problemlagen aufgezeigt werden.
Dieser Leitfaden soll auch englisch sprechenden Menschen zur Verfügung stehen. Aus dem Grund ist der Leitfaden am Ende in englischer Sprache übersetzt worden.
Worum geht es in dem Übungsleitfaden?
- Gesundheits- Kriminalprävention –
- akute Information, Aufklärung und Beratung
- Nachsorge für Bedürftige
- Soziale Hilfen und Inklusion
Warum trifft mich das Schicksal? Wie kann ich weiter leben? Wie kann ich meine Ressourcen erkennen und ausbauen?
Es wurden gesundheitspräventive Techniken erarbeitet, geübt und grafisch sowie textlich dargestellt, z.B. Atemtechniken, Entspannungsübungen, Achtsamkeitsthemen.
Als Abschluss des Projektes entstand ein mehrsprachiger Leitfaden für die Präventionsarbeit – im Rahmen der Nachsorge, der bundesweit genutzt werden kann, z.B. in Kriseneinrichtungen, Kliniken, therapeutischen Einrichtungen, Selbsthilfegruppen, Behinderteneinrichtungen usw.
ANUAS berichtet, wie es im Bundesverband gelingt, betroffenen Menschen zu helfen.
„Schicksalswege“
"Sylvi, wollen wir gemeinsam ein bundesweites Buchprojekt umsetzen, in welchem beschrieben wird, wie es Familien nach einer gewaltsamen Tötung eines Angehörigen geht?“
So erreichte mich vor einigen Jahren eine Sprachnachricht per Whats App von der Vereinsvorsitzenden des Bundesverbandes ANUAS e.V., Marion Waade.
„An dem Projekt sollen betroffene Angehörige, nichtbetroffene Interessierte und Fachleute mitschreiben. Jeder erhält eine Stimme.“
Ich stand auf einem Bahnhof, irgendwo in Deutschland und merkte, diese Idee fesselte mich.
So ein Buch könnte betroffenen Angehörigen von Mordfällen helfen, sich in unserer Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Diese betroffenen Menschen werden durch dieses Buch Aufmerksamkeit erhalten, Aufmerksamkeit, was wirklich passiert, welche Auswirkungen so eine Gewalttat hat ... und welche Hilfen benötigt werden oder womöglich nicht passend sind.
Es verging einige Zeit bis wir dann soweit waren und das Projekt bundesweit vorstellen konnten. Eine erste Gruppe fand sich zusammen, Ideen wurden entwickelt und wieder verworfen, Projektgelder mussten beantragt werden.
Wir fingen ganz am Anfang an. Die bekannte Autorin und Lektorin, Maike Frie unterstützte uns dabei. Wie schreibt man ein Buch? Was ist dafür nötig? Wie erfindet man eine Geschichte, wie entwickelt man die Handlung und die handelnden Personen?
Dann war es soweit, alle Teilnehmer hatten viel gelernt, und wir hatten uns über den Inhalt und die Vorgehensweise geeinigt. Anhand einer fiktiven Betroffenenfamilie, die stellvertretend für viele Betroffenenfamilien steht, soll aufgezeigt werden, was nach einem Mord innerhalb der Gesellschaft, dem sozialen Umfeld, der Familie passieren kann. Welche Probleme können auftreten und wie kann man diese lösen?
Welche Rechte hat man eigentlich? Welche Hilfen stehen betroffenen Angehörigen zu?
Besonders wichtig war uns in der Geschichte aufzuzeigen:
Wie gehen verschiedene Religionen, Kulturen, Menschen mit einem solchen oder ähnlichen Schicksalsschlag um?
Was könnte helfen, um sich in der Gesellschaft und mit sich selbst wieder zurecht zu finden?
Es sollten im Buch Angebote unterbreitet werden, die Betroffene kennen lernen, welche aber nicht angenommen werden müssen, wenn das für die Familien nicht stimmig ist.
Ja, wie setzt man dieses große Vorhaben nun um? Wir haben lange in gemeinsamen Workshops bundesweit überlegt und diskutiert. An diesen Workshops nahmen betroffene Angehörige von Mord, Gewaltopfern allgemein, … jeden, den es interessierte, teil. Jeder kann sich beteiligen, wie er es schafft und möchte.
Letztendlich haben wir entschieden, dass der Leser gemeinsam mit Opa Paul und Enkel Kasimir um die Welt reisen soll.
In weiteren Workshops wurden Aufgaben besprochen und verteilt.
Wer schreibt über welches Land?
Wer möchte über die Auswirkungen schreiben? Wer über Therapiemöglichkeiten? Wer malt die Bilder? Wie soll das Cover aussehen und wer gestaltet dieses?
Auf diese Art und Weise konnten sich Betroffene und Nichtbetroffene von Mordfällen zusammen tun und sich auf eine ganz besondere Weise austauschen.
Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, sich einzubringen. In den Geschichten konnten sie über die Dinge schreiben, die ihm wichtig sind.
Der eine hat viel über den Glauben geschrieben, der nächste über die heilsame Kraft der Natur und wieder andere über Therapie- oder spirituelle Möglichkeiten.
Wie überall, wo viele Menschen zusammen arbeiten, gab es Unstimmigkeiten, mussten Kompromisse gefunden werden.
Einige der betroffenen Mitschreiber haben sich überschätzt und sind vom Schreibprojekt wieder abgesprungen. Immer wieder kam es zu Stillständen, wenn jemand überfordert war.
Einigen Teilnehmern fiel es immer wieder schwer, sich an vereinbarte Fristen zu halten.
Aber fast alle entdeckten das Schreiben neu für sich und merkten, wie entspannend und entlastend dies sein kann.
Zum Ende hin, war nur noch ein harter Kern übrig, der dann aber auch alles gab.
Die eingereichten Geschichten mussten angepasst, die entsprechenden Ergänzungen und Übergänge geschrieben werden.
Der anstrengende Teil begann.
Immer und immer wieder musste noch was umgeschrieben und recherchiert werden.
Verschiedene Leute haben Probe gelesen und das Feedback musste verarbeitet werden. Noch mehr Ergänzungen wurden nötig.
Dann musste alles wieder gesichtet und auf inhaltliche Fehler und zum Schluss auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüft werden.
Überlegungen zu Vorworten, Anhängen, Inhaltsverzeichnis wurden gemacht. Die Covergestaltung erwies sich als komplizierter als gedacht.
Ich glaube, keinem war am Anfang bewusst, was für ein riesiges Projekt wir da starten, und was für eine immense Arbeit das wird.
Umso stolzer können wir nun sein, dass es geschafft ist und Sie, lieber Leser, das Buch nun in ihren Händen halten.
Sind Sie ein Betroffener?
Haben Sie durch Mord einen Angehörigen, Freund oder Bekannten verloren?
Dann wünsche ich Ihnen ganz viel Kraft, und hoffe unser Buch kann Ihnen helfen ihre Schicksalswege zu meistern.
Oder gehören Sie einer Berufsgruppe an, die mit betroffenen Angehörigen von Mordfällen zu tun hat?
Vielleicht hilft Ihnen dann unser Buch etwas besser zu verstehen, welche Hürden Betroffene überwinden müssen. Sie werden erkennen, welche Schwierigkeiten und Aufgaben betroffene Familien meistern müssen, und wie schwer es für diese oft ist, ihr Leben weiter leben zu können.
Schicksalswege, welche diesen Menschen auf unterschiedlichen Ebenen begegnen können. Schicksalswege, die gegangen werden müssen, und wobei Sie, lieber Leser und Helfer womöglich unterstützen können.
Eventuell halten Sie das Buch zufällig und aus Neugier in Ihren Händen?
Dann seien Sie offen und neugierig auf eine Reise durch die Welt, und begleiten Sie Familie Lehmann auf verschiedenen Schicksalswegen.
Warum auch immer, ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen. Auf Ihren eigenen Schicksalswegen alles Gute und immer Menschen, die Ihnen zur Seite stehen.
Herzliche Grüsse
Sylvi Jonathan
Leiterin der bundesweiten Schreibwerkstatt des ANUAS e.V.
Der ANUAS wurde 2008 gegründet, als Betroffenenorganisation, in der betroffene Angehörige gewaltsamer Tötung, zweifelhafter Suizide, Täterangehörige und Angehörige von Vermissten Unterstützung in Form der Information, Beratung und Weitervermittlung erhalten. Unabhängig davon koordinieren betroffene Angehörige die Hilfe zur Selbsthilfe für sich gegenseitig.
Immer wieder mußte ich in den Jahren feststellen, dass die Angehörigen nicht ausreichend gehört werden. Tag für Tag suchen Gewaltopfer den Rat des ANUAS. Dabei wird vermehrt deutlich, dass die Betroffenen nicht gefragt werden, was sie brauchen, welche Hilfen sie benötigen.
Die betroffenen Menschen und damit verbunden ihre Fälle sind sehr individuell und müssen auch so gesehen und gewertet werden. Welche Hilfen sie möchten und brauchen, entscheiden die Betroffenen selber. Sicherlich werden Hilfsangebote zu unterschiedlichen Zeiten genutzt, auch das wird selber eingeschätzt.
Der ANUAS spricht sich seit Jahren für eine Netzwerkarbeit der Opferhelfer und -begleiter aus. Betroffeneneinrichtungen werden bisher nicht vollumfänglich in diese Zusammenarbeit einbezogen. Damit bleiben das Verständnis und die Anerkennung von Nichtbetroffenen auf der Strecke. Es wird oft von fachlicher Kompetenz gesprochen. Wer könnte eine größere Fachkompetenz in Opferfragen besitzen, wie die Opfer selber, wenn es um Verständnisfragen zur persönlichen Integrität geht. Diese Thematik macht Berührungsängste.
Subjektiv wird vorausgesetzt, dass Menschen, welche einen Todesfall in ihrer Familie erlebt haben, sich zwingend ihrer Trauer- und Traumaverarbeitung widmen müssen. Fast regelmäßig hören wir beim ANUAS „… dafür habe ich gar keine Zeit, … damit kann ich mich im Moment nicht beschäftigen, weil noch ganz andere Sachen offen sind, die mich belasten …“. Auf die Frage, was sind die anderen Sachen, kommt die Antwort: „… Stress, Diskriminierungen, Ungerechtigkeiten, Menschenrechtsverletzungen …“.
Richtig, bevor diese Punkte nicht geklärt sind, kann man sich nicht in Ruhe dem Thema Trauer widmen.
„Trauer“, bei den meisten Menschen ist das eine höchst intime und persönliche Angelegenheit. Es gibt etliche kulturelle Unterschiede, welche verschieden mit der Thematik umgehen.
So zum Beispiel bat eine türkische Familie, nach dem Mord an ihrem Sohn, um einen Beratungstermin beim ANUAS. Das Gespräch hatte noch nicht richtig begonnen, da wurde der ANUAS-Vertreterin sofort mitgeteilt: „Kommen Sie uns nicht mit irgendeiner Trauer oder so … wir machen das innerhalb der Familie aus und möchten unsere Privatsache nicht in der Öffentlichkeit breittreten…“
Zum ANUAS kommen Betroffene aus allen Kulturen und jeder geht anders mit seinem Betroffenenfall um, jeder benötigt und erwartet Hilfen, die für sie passend erscheinen.
Etliche Hilfsmöglichkeiten sind den Betroffenen nicht bekannt, eine Benennung und Darstellung dieser in kurzer Zeit ist unmöglich und würde die Angehörigen überfordern.
Mit dem Buch „Schicksalswege“ bietet ANUAS den Betroffenen die Möglichkeit, darzustellen, was ihnen wichtig ist. Die Familie Lehmann steht fiktiv für viele Betroffenenfälle und deren Erfahrungen, welche sie in Verbindung mit der Straftat gemacht haben. Gleichzeitig wird in dem Buch die Möglichkeit durch den ANUAS genutzt, auf möglichst viele Hilfsangebote hinzuweisen. Ob diese Angebote dann von den Betroffenen genutzt werden, liegt bei den Angehörigen selber.
Die Besonderheit dieses Buches ist vor allem, dass sehr viele Menschen an dem Werk gearbeitet haben. Betroffene und Nichtbetroffene, Vertreter aus allen Bereichen der Gesellschaft haben sich ausgetauscht, sich und ihre Bedürfnisse kennen gelernt und gemeinsam gestaltet.
Es wurden Erfahrungen und Meinungen der bundesweiten ANUAS-Themenwochen mit einbezogen, … kreative Techniken, Verarbeitungs-Rituale, Facetten der Trauer vorgestellt, … aber auch über Opferrechte informiert.
Die Idee zu diesem Buch entstand zum ersten Mal 2014 mit Praktikanten beim ANUAS, angehende Psychologen. Da Praktikanten immer nur für eine kurze Zeit beim ANUAS tätig sind und dann nach Ihrem Abschluß in der Regel eigene Praxen eröffnen, wurde das Projekt schnell verworfen. Die ersten Ideen blieben tief in der Ablage.
ANUAS entwickelte im Laufe der Jahre eine online-Schreibtherapie. Die Nachfrage war enorm „heimlich schreiben“ wurde gerne genutzt „offen schreiben mit anderen Teilnehmern“ war eher nicht so gefragt.
Im Laufe der Jahre wurde das Schreiben beim ANUAS gefördert, in der Form, wie die Teilnehmer dieses selber wollten. Erstaunlicherweise waren gerade die Nichtbetroffenen der Meinung, dass Trauergeschichten und Trauergedichte geschrieben werden müßten. Die Reaktion der Betroffenen ging eher in die Richtung, dass sie genau das nicht wollten „… die verstehen nicht, was wir wollen und brauchen…“.
Es erfolgt beim ANUAS eine bundesweite Ausschreibung einer Verantwortlichen für eine zukünftige Schreibwerkstatt, die alle Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbrachte bzw. offen dafür war, sich diese anzueignen, um auf die Wünsche und Bedürfnisse Betroffener einzugehen. Es gab sehr viele Interessenten, die sich jedoch völlig überschätzten. Der ANUAS hat ein Konzept von den Interessenten erbeten, die 2014 in der Versenkung der ANUAS-Ablage verstaubte Buchidee aufzugreifen.
Eine einzige dieser Bewerber hat sich dieser Herausforderung gestellt. Als Leiterin der bundesweiten ANUAS-Schreibwerkstatt, mit Unterstützung des Bundesverbandes ANUAS e.V. hat Sylvi Jonathan dieses Projekt wieder auf den Weg gebracht. Sie scheute keine zusätzlichen Arbeiten und Fortbildungen. Sie nahm an Schreibkursen, Malkursen u.ä. Aktivitäten teil.
Sylvi Jonathan hat mit ihrer Schreibgruppe ein fantastisches Werk entwickelt, von der Ideenfindung bis zur Fertigstellung. Sie hatte es sicherlich nicht leicht, sie hat aber trotzdem nicht aufgegeben.
Beratende Unterstützung erhielt sie vom Wissenschaftlichen Beirat des ANUAS, welcher sich aus Fachleuten unterschiedlicher Berufsgruppen zusammensetzt.
Weitere Teilnehmer, die besondere Talente und Ressourcen besitzen, brachten sich gerne in das Projekt mit ein, um Grafiken und Bilder zu gestalten. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten!
Ich bin sehr stolz auf die betroffenen Angehörigen, Gewaltopfer und psychisch kranke Menschen, sowie Mitglieder des ANUAS, die gemeinsam ihr bestes gegeben haben, damit so ein tolles, einmaliges Werk entstehen kann.
Das Buch wird kriminal-, gesundheitspräventiv und integrativ vielen Menschen weiter helfen, ob für die eigene Bewältigung oder für den Perspektivwechsel in der Opferbegleitung und Opferberatung.
Von der Gesellschaft wünschen wir uns Offenheit für das Thema der Gewaltopfer und des ANUAS, als Betroffenen-Opferhilfs- und Selbsthilfeorganisation. Wir können viel voneinander lernen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine informative und interessante Lektüre.
Herzlichst
Marion Waade – Bundesvorsitzende ANUAS e.V.
Als mich vor zirka eineinhalb Jahren meine Freundin Sylvi Jonathan fragte, ob ich nicht Lust hätte an einem Buch mitzuschreiben, war ich hell auf begeistert.
Sie berichtete mir in Funktion als Leiterin der bundesweiten Schreibwerkstatt des ANUAS e. V. und ich war sofort bereit an diesem Buch mitzuwirken. Zwar bin ich keine betroffene Angehörige, welche sonst der ANUAS unterstützt, dennoch habe ich eigene Erfahrungen mit Therapien. Mir wurde dann erklärt, dass an diesem Buch Betroffene und Nichtbetroffene mitschreiben dürfen.
Also setzte ich mich noch am selben Abend hin und begann mit meiner ersten Geschichte. Anfangs war es wie ein Rausch und das Schreiben tat meiner seelischen Stabilität unwahrscheinlich gut.
Die Anerkennung von Marion und Sylvi ließen auch mein Selbstwertgefühl steigen. Trotzdem gab es auch Phasen, in denen ich sehr instabil war, und mir das Schreiben sehr schwer fiel. Doch das Schreiben hat mich dann auch wieder aus meiner Lethargie geholt. Es ist für mich zu einer guten Therapie geworden.
Ich bin stolz, dass ich an diesem Buch mitwirken durfte, und freue mich jetzt schon auf weitere interessante Schreibprojekte.
Sabine Angermann - Psychiatrieerfahrene
Ich wurde gebeten ein Vorwort zu diesem Gemeinschaftswerk zu schreiben, was ich aus psychologischer und ethnologischer Sicht sehr gerne tue.
Menschen sind eigenständige Individuen die in unterschiedlichsten sozialen Gruppen, mit verschiedenen kulturellen Praktiken und Ideen leben, die zugleich stets im Zusammenhang mit politischen bzw. ökonomischen Strukturen stehen.
Opa Paul(e) und sein Enkel Kasimir begeben sich nach einer Gewalttat an der Schwiegertochter / Mutter, die tödlich endete auf eine Weltreise. Sie hatten das Bedürfnis, menschliche Lebenspraktiken, kulturelle Unterschiede, Rituale und Religionen gegenwartsbezogen zu erleben. Wie erleben Menschen anderer Kulturen die Auswirkungen nach einem Todesfall und wie erfahren sie womöglich die Auswirkungen im Rahmen der Globalisierung. Wie erleben Menschen die damit verbundenen Transformationen, welche durch das eigene Handeln selbst aktiv mitgestaltet wurde.
Das Buch ist aus psychologischer Sicht ein hilfreiches Werk, welches Bewältigungsansätze aufzeigt. Ein Trauma eigenständig zu be- und verarbeiten ist fast unmöglich. Das Zusammenspiel vieler Faktoren ist ausschlaggebend für den Erfolg. Welche Faktoren meine ich? Es geht um eigene Ressourcen * Widerstandskraft * Selbstvertrauen * Achtung und Respekt * Sinn für einen Neuanfang finden. Es geht nach einem schweren Trauma um Entlastung, Stabilität und Vertrauensaufbau. Erst dann ist der Mensch in der Lage diese benannten Faktoren zu aktivieren und entsprechend einzusetzen.
Was ist in diesem Buch passiert? Ein Mensch wird getötet, der Grund dafür spielt vorerst in der Opferfamilie keine Rolle. Einem Menschen ist Gewalt angetan worden, er ist daran verstorben … und diese Tat ist nicht wieder gut zu machen.
Eine schwere Last muß die gesamte Familie tragen. Eine Last, die Auswirkungen für alle hat und mögliche Entwicklungstendenzen aufzeigt.
An erster Stelle steht Entlastung. Wie kann diese Entlastung aussehen? Im Buch wird es beschrieben, Opa Paul unternimmt mit seinem Enkel eine Reise, um eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen. Sie sehen sich in anderen Ländern tolle Sehenswürdigkeiten an * lernen nette Menschen kennen * verbringen mit diesen Menschen gemeinsame Zeit * erfahren mehr über Bewältigungstechniken, Rituale und Glaubenssätze.
Wie sieht die Entlastung aber für Thorsten aus? Der langjährige Freund der Familie, Lothar, der gleichzeitig auch noch Psychologe ist, begleitet und unterstützt Thorsten. Dabei läßt Lothar Thorsten selber entscheiden, was er machen möchte, um mit bestimmten Situationen umgehen zu können. Lothar erklärt umfangreich über Therapieansätze * besucht mit ihm Opfereinrichtungen / Hilfsstellen * bezieht Thorsten in Gespräche zu Opferrechten ein … Lothar „nimmt Thorsten an die Hand“, läßt ihm aber trotzdem eigenen Gesprächs- und Handlungsspielraum. Gemeinsam besprechen, planen und führen sie die Aktivitäten durch.
Wenn ausreichend für Entlastung gesorgt ist, ist der Mensch in der Lage sich zu stabilisieren. Die Stabilität ist nötig, um seinen Tagesablauf und weitere Vorgehensweisen umzusetzen. Die Stabilität ist wichtig, um im gesellschaftlichen Kontext funktionieren zu können. Das Trauma, welches schwere Auswirkungen im Gehirn hinterlassen und damit zu massiven gesundheitlichen Einschränkungen führen kann, wird bearbeitet. Aktivitäten zur Bearbeitung eines Traumas oder Trauer müssen nicht die Dinge sein, die vorher durchgeführt wurden. Ein Neuanfang beginnt. Ein Neuanfang bedeutet, dass Zeit, Raum und Ruhe … eben Entlastung und Stabilität gegeben sind, um sein Leben neu zu ordnen. Ein Grund wird gefunden, warum das Leben weiter, trotz der schlimmen Gewalttat Sinn macht. Für diesen Sinn lohnt es sich, zu kämpfen und aktiv zu werden.
Im Buch werden mehrfach Ansätze und Beispiele aufgezeigt, die der Familie einen Sinn in ihrem Neuanfang, in ihrem weiteren Leben geben. So z.B. traumatische Lebensereignisse anderer Menschen * viele neue Freunde * eine kleine Form der Gerechtigkeit, … und letztendlich das neue Familienmitglied, die Hündin Bonnie, die das gleiche Schicksal teilt wie Kasimir, … aber vor allem auch der Zusammenhalt der Familie, trotz drohender Katastrophen, … und nicht zu vergessen, der Kontakt und die sich anbahnende Freundschaft mit der Täter- Familie.
Ein ständiges Auf- und Ab, beispielsweise als der Täter im Rahmen der Resozialisierung vorzeitig entlassen wird und die Stabilität der Familie droht erneut zusammenzubrechen. Nein, die Gefahr kann abgewandt werden. Der Täter muß für seine Tat eigenständig einstehen und mit dem Wissen leben, dass diese Tat schwer auf einer Familie lastet.
Durch ausreichende Entlastung und Stabilität ist ein Vertrauensaufbau möglich. Das Urvertrauen, was vorher völlig zerstört war: Glaube an die Unversehrtheit * Annahme, dass die Welt verstehbar ist * Überzeugung, selbst wertvoll zu sein * Annahme, anderen Menschen vertrauen zu können … kann wieder Stück für Stück aufgebaut werden.
Entlastung, Stabilisierung und Vertrauensaufbau findet sich ebenso im Coverbild wieder. Menschen gehen ihren eigenen Schicksalsweg. Sie werden von Schicksalsschlägen getroffenen, Freunde oder Angehörige hinterlassen Spuren auf diesem Weg. Auf dem Weg kann viel passieren, … Wege können sich trennen, man entscheidet sich für einen anderen Weg, diesen zu gehen, … Wege werden steinig, es wird kompliziert, … Helfer bieten Brücken an, die man nutzen kann, oder zu gefährlich erscheinen.
Jeder Mensch entscheidet selbständig, welche Wege er gehen will, welche Brücken-Hilfen er nutzen möchte und welche nicht.
Das Leben fordert den Menschen oft Unwahrscheinliches, scheinbar Unlösbares ab. Es fließen Tränen der Freude und der Trauer. Diese Tränen sind oft so viel, dass sie wie Wasserfälle in die Tiefe stürzen und in einem Flußbett für neue Zwecke gesammelt werden. Alles im Leben fließt, alles bewegt sich. So ist es auch beim Menschen und bei Schicksalsschlägen.
Der Regenbogen, wieso ein Regenbogen? In meiner jahrelangen Arbeit mit Menschen habe ich in Imaginations- und Malkreisen die Erfahrung gemacht, dass Menschen die Verbindung zu ihrem toten Angehörigen symbolisch in einem Regenbogen verstehen und zeichnen. Ein elfjähriges Mädchen sagte mir dazu vor einigen Jahren: „… Ich bin auf der Erde, meine Mama ist im Himmel. Der Regenbogen verbindet uns. Das ist schön und wenn ich daran denke, wird mir ganz warm ums Herz, dann ist meine Mama bei mir. Der Regenbogen macht es möglich, dass meine Mama immer bei mir ist…“. Diese Erklärung ist eine wunderbare Version der Bewältigung.
Die Kugel in der Mitte mit den vielen transparenten Gesichtern symbolisiert für mich die Weltkugel und die vielen Menschen der Welt, unterschiedliche Kulturen, die Schicksalswege gehen und bewältigen. Einige wenige dieser Menschen haben Kasimir und Opa Paul womöglich auf ihrer Reise kennen gelernt.
Auf dem Bild sind zwei Hände zu sehen. Hände, die sich Menschen reichen, weil sie Freunde geworden sind, oder weil sie Frieden miteinander schließen. Ein gesellschaftliches Anliegen ist es, in Frieden und Eintracht miteinander zu leben. Für Menschen mit unterschiedlichen Charakteren und Bedürfnissen wird das nicht immer einfach sein. Das Sprichwort „wo gehobelt wird, fallen Späne“ treffen auf alle Lebensereignisse zu. Menschen, die aktiv sind, werden Nutzen oder Schaden anrichten. Es gilt in erster Linie um die Schadensbegrenzung. Wenn etwas Schlimmes passiert ist, hat man zwei Möglichkeiten: man wird selber zum Täter und bleibt Opfer, oder man versucht als Mensch der normalen Gesellschaft sein Leben neu aufzubauen, aus der Opferrolle zu schlüpfen. Der Täter muß sein Leben ebenso weiterleben, wie das Opfer bzw. die Opferangehörigen.
Für seine Taten wird er zur Verantwortung gezogen, auch wenn ein Urteil zu milde erscheint. Er muß mit dem Wissen weiterleben, dass er einen Menschen unachtsam getötet hat und damit dem Mann die Frau … dem Kind die Mutter genommen hat.
Familie Lehmann schafft es im Buch gut, trotz des Dramas weiter zu leben.
Wie Thorsten sagt
„… ich werde nicht vergeben. Vergeben heißt, dass ich etwas gebe, etwas verschenke. Ich werde dem Menschen, der mir einen geliebten Menschen genommen hat, kein Geschenk machen. Ich kann versuchen zu verzeihen, eine Tat zu verzeihen, die eigentlich nicht verzeihbar ist … Ana wird nicht wieder lebendig und das Leben meiner Familie geht weiter. Wir möchten mit dem Menschen, der so viel Leid über uns gebracht hat, nichts zu tun haben. Wir wünschen ihm aber für sein weiteres Leben alles Gute…“
Das ist eine Einstellung, die akzeptiert werden muß. Thorsten hat abgeschlossen mit der Straftat und sieht seinen Sinn nicht in der Rache oder Lynchjustiz, sondern in einem Neuanfang mit seiner Familie.
Erstaunlich ist der Wunsch, den engeren Kontakt zur Täterfamilie aufrecht zu halten. In meiner Praxis habe ich wirklich einige wenige Fälle erlebt, die ebenso gehandelt haben. Zwischenmenschliche Beziehungen werden so gelebt, wie die Beteiligten dieses für sich als gut empfinden.
Im Buch „Schicksalswege“ werden einige dieser Bewältigungsversionen aufgezeigt, die zum Nachdenken anregen. Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, welche Möglichkeiten betroffene Menschen für sich finden und damit glücklich sind.
Das Buch ist für mich ein ausgezeichnetes Werk, an dem Menschen unterschiedlicher Schicksale (betroffen oder nicht) gearbeitet haben. Ich wünsche mir, dass viele meiner Kolleginnen und Kollegen, wie auch Fachleute mit Opferbezug dieses Werk gut lesen und verstehen.
Den Betroffenen wünsche ich viel Kraft für ihren Lebensweg. Auf einen guten Austausch und eine gute Freundschaft mit Thorsten, Opa Paul, Kasimir und Lothar...
In diesem Sinne herzliche Grüße
Prof. Dr. Lothar Deren
Nach dem gewaltsamen Tod an Ana Lehmann stellt das Schicksal die Familienangehörigen auf eine harte Probe. Die unterschiedlichen Auswirkungen der Gewalttat sowie der folgenden Stresseinwirkungen auf die Familienmitglieder drohen die Familie zu zerstören.
Es wird die Frage gestellt, warum die Außenwelt einen Handtaschendiebstahl mit und ohne Todesfolge so gleich wertet. Es wird eingeschätzt, dass ein Überfallopfer, welches überlebt schnellere und bessere Hilfen erfährt, als ein Überfallopfer, welches an den Verletzungen der Gewalttat stirbt.
Thorsten, der Ehemann von Ana verliert den Sinn seines Lebens. Er bekommt seelische und psychische Auswirkungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, verbunden mit Schuldgefühlen, Schlafstörungen, Suchtproblemen, emotionaler Trauer und Überforderung. Er fühlte sich in der Verantwortung, seine Familie zu beschützen und der glaubt, dass er versagt hat. Ihn interessiert nichts mehr richtig. Er verliert sich teilweise in Selbstvorwürfen, Depressionen und Leid. Seine Arbeit interessiert ihn nicht mehr, eigentlich interessiert ihn überhaupt nichts mehr, er würde sehr gerne zu Ana gehen. Sein Leben ist ihm egal. An das Leben seines Sohnes denkt er nicht. Der zunehmende Konsum von Alkohol und Abwesenheit von Zuhause führt zu weiteren Problemen.
Mit seinem Sohn Kasimir ist Thorsten überfordert. Sein Vater Paul lebt mit auf dem Grundstück und nimmt seinem Sohn so viel wie möglich an Verbindlichkeiten ab, vor allem die gesamte Verantwortung für Kasimir.
Paul beobachtet die sich anbahnenden Probleme und Situationen mit gemischten Gefühlen und möchte seinen Enkel Kasimir aus der „Gefahrenzone“ heraus nehmen. Dafür besucht er mit Kasimir seinen ehemaligen Klassenkameraden und Freund, Lothar - einen studierten Antropologen und Psychologen in Berlin. Dieser empfiehlt Paul, mit Kasimir eine Weltreise zu unternehmen. Auf dieser Weltreise soll Kasimir möglichst nur Positives erleben. Er soll Länder auf allen Kontinenten kennenlernen, unterschiedliche Kulturen, Sehenswürdigkeiten und Menschen. Menschen von Familien, die selber unterschiedliche Schicksalsschläge mit Todesfolge erlebt haben. Kasimir findet Freunde und lernt, wie andere Menschen mit so einem Verlust umgegangen sind und welche Ressourcen sie genutzt haben.
Kasimir zeigt ebenfalls Posttraumatische Belastungsstörungen. Er hat Angst vor dem Täter, ihm fehlt seine Mama, er versteht die Gewalttat nicht, er zieht sich massiv zurück und verliert seine Freunde. In der Schule bringt er super Leistungen, reagiert aber schnell aggressiv und gewalttätig. Kasimir nutzt Beratungen über den Schulrat, die Klassenlehrerin und besucht eine Psychotherapie mit unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten. Die Schulleitung und die Klassenlehrerin sehen sich in der Verantwortung, zu reagieren. Es werden ein Schulrat und ein Familienrat einbezogen, das Jugendamt informiert. Der Vorschlag der Stellen werden zur Zeit noch nicht gewünscht und nicht genutzt.
Lothar’s Idee war, dass während Paul und Kasimir auf Reisen sind, Thorsten Zeit und Raum für sich hat und seine eigenen Ressourcen entdeckt und entwickeln kann, um wieder Verantwortung für sein Kind übernehmen zu können. Da Thorsten nicht die Kraft besitzt, alleine mit den Problemen fertig zu werden, unterstützt Lothar ihn. Dafür zieht er in der Zeit, in der Paul und Kasimir abwesend sind, in Pauls Haus, auf dem Grundstück der Lehmanns. Thorsten und Lothar freunden sich schnell an. Lothar bietet Thorsten seine Kraft und Fähigkeit, wie Zeit und Raum für Entlastungsgespräche, Stabilisierung und Vertrauensaufbau. Thorsten läßt sich vom Hausarzt krankschreiben, um wieder fit zu werden.
Gemeinsam arbeiten Lothar und Thorsten an dem Alkoholproblem von Thorsten. Über einige Beratungsgespräche bei Suchtberatungsstellen wird eingeschätzt, dass eine Entzugstherapie nicht nötig ist. Thorsten schaffte es aus eigener Kraft und mit begleitender Unterstützung durch Lothar, seinen Konsum zuerst zu minimieren und später komplett auszusetzen. Als Fachmann weiß Lothar, welche Hilfe, in welcher Dosis vorgeschlagen werden können, damit es wenige oder keine Rückschläge geben wird. Lothar weiß, dass die Hilfslandschaft nur vorsichtig und dosiert an Betroffene vermittelt werden darf, um sie nicht zu überfordern oder die Gefahr besteht, dass diese etwas tun, was sie eigentlich im tiefsten Inneren nicht möchten.
Über verschiedene Wege nutzt Thorsten, mit Unterstützung von Lothar Angebote, wie
- Information und Aufklärung zum Trauma nach einer Gewalttat, und seelische, psychische und körperliche Auswirkungen für den Betroffenen
- Kenntnisse über Unterschiede der professionellen Hilfen im gesundheitspräventiven Bereich
- Therapeutische Angebote
- Traumatherapie
- Gesprächstherapie
- Schreibtherapie
- Koordinierung der Hilfe zur individuellen Selbsthilfe über Austauschtreffen mit Betroffenen und der Betroffenen-Hilfs- und Selbsthilfeorganisation ANUAS e.V.
- Kenntnisse über professionelle Hilfen im kriminalpräventiven Bereich, wie
- Krisendienst
- Sorgentelefon des ANUAS
- Opferberatung und Opferbegleitung der Hilfsorganisation ANUAS e.V.
- Beratung durch
- Polizei
- Detektive
- Beratung beim Opferanwalt über Opferrechte und Opferschutz, sowie Opferentschädigungsansprüche
- Umgang mit der Presse
- Allgemeine Beratung zum Täter-Opfer-Ausgleich (TOA)
- Allgemeine Beratung zur Täter-Opfer-Begegnung (TOB) – mit dem Bundesverband ANUAS e.V.
Lothar hat sich mit entsprechenden verantwortlichen Stellen des Schulwesens verständigt und organisiert, dass Kasimir (als Ausnahmeregelung zum Wohle des Kindes) für max. ein Jahr von der Schule befreit wird. Es wurden zwei Bedingungen gestellt:
- Kasimir muß danach voll wieder ins Schulleben einsteigen und
- Kasimir muß einen größeren Schulvortrag mit Film- und Fotoaufnahmen von seinen Reisen vortragen. Dabei soll er auf alles intensiv und umfangreich eingehen, was er erfahren hat:
- die verschiedenen Kulturen, einschließlich Sehenswürdigkeiten / Eindrücke dieser Länder und Menschen
- Religionen, welche von den Menschen genutzt werden
- Rituale, welche Erinnerungsmöglichkeiten die verschiedenen Menschen nutzen
- Facetten der Trauer, mit jeweiligen Fallbeispielen
- Ressourcen, Bewältigungsstrategien – Sinnfindung
Paul und Kasimir unternehmen eine interessante Weltreise und machen optimale Erfahrungen in den Bereichen, die von Lothar angedacht waren. In regelmäßigen Abständen haben Thorsten und Lothar (in Deutschland) mit Paul und Kasimir (in dem jeweiligen Land) Kontakt über verschiedene, mögliche Kommunikationsmöglichkeiten (Skype, Videokonferenz, Telefon). Sie berichten sich gegenseitig von ihren Aktivitäten und erfahren, dass es dem jeweils Anderen gut geht.
Zurück in Deutschland erhält Kasimir die Verantwortung für ein Waisenkind, welches als neues Familienmitglied aufgenommen wird. Kasimir empfindet ihn als Verbündeten mit gleichem Schicksal.
Im Rahmen der Resozialisierung wird der Täter vorzeitig entlassen. Die Familie droht erneut zusammenzubrechen, doch die vorherigen Informationen und Aktivitäten helfen bei der Verarbeitung dieser empfunden Ungerechtigkeit.
Der Täter möchte mit Thorsten und Paul einen Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) in Zusammenarbeit mit der Täter-Opfer-Begegnung (TOB) des ANUAS anstreben. Er unterbreitet einen Vorschlag. Thorsten und Paul nutzen gemeinsam diese Möglichkeit. Kasimir spielt mit dem Gedanken, den Täter ebenfalls sehen und hören zu wollen.
Die Eltern des Täters sind schockiert über das, was ihr Sohn angerichtet hat. Ihr erwachsener Sohn hat sich recht negativ, aus Sicht der Eltern entwickelt. Er war „das schwarze Schaf der Familie“. Die Eltern möchten ein Treffen mit Thorsten, Kasimir und Paul erwirken, im Rahmen des TOA + der TOB. Sie wollen etwas dazu beitragen, dass die Familie ein bisschen Reue und Gerechtigkeit erfährt. Vorschläge werden unterbreitet.
"Sucht - Suchtinformationen - Suchtauswirkungen - Suchthilfen"
(Mit freundlicher Unterstützung der Krankenkasse BKK Verbund Plus)
Diese Publikation ist nicht bestellbar. Sie wird nicht öffentlich verteilt, sondern lediglich intern für die Informations-, Aufklärungs- und Beratungsarbeit beim ANUAS, im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe von betroffenen Angehörigen genutzt.
Der Film zum 10-jährigen Bestehen des BV ANUAS e. V.
Der Film ist als DVD beim BV ANUAS e. V. erhältlich.
„Kann die Mediation als Alternatives Verfahren zur Streitbeilegung in Mordfällen zum Einsatz kommen, und wie könnte diese in Deutschland aussehen?“
Der Bundesverband ANUAS e. V. – Hilfsorganisation für Angehörige von Mord-, Tötungs-Suizid- und Vermisstenfällen, nachfolgend ANUAS genannt, ist eine bundesweite Betroffenen-Opfer-Hilfe- und Selbsthilfeorganisation. Er versteht sich als bundesweiter Interessenvertreter und stützender Partner für betroffene Angehörige. Dazu zählen alle in Deutschland lebenden Betroffenen, eingeschlossen Flüchtlinge und Migranten.
Darüber hinaus will der Bundesverband im Sinne sozialer Verantwortung und aus Erfahrungen der eigenen Betroffenheit für die Betroffenen als Hilfsorganisation Einfluss auf die Gesellschaft nehmen, um die Sorgen und Nöte dieser Menschen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Verbesserungen in der Umsetzung der Gesetze zu ermöglichen.
ANUAS setzt sich für Hilfen und Gerechtigkeit im Umgang mit betroffenen Angehörigen ein, die überlebendes Opfer psychischer und / oder körperlicher Gewalt geworden sind.
Als Selbsthilfeorganisation koordiniert ANUAS bundesweit die Hilfe zur Selbsthilfe, in Berlin u.a. in Form einer Selbsthilfekontaktstelle.
ANUAS organisiert Hilfen zur Selbsthilfe für betroffene Angehörige.
Weiterhin wird in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, Regionalstellen, Selbsthilfevereinen und Selbsthilfegruppen ein flächendeckendes Selbsthilfeangebot im Gesundheitswesen für Betroffene bundesweit angestrebt und unterstützt…
Die Mediation kann eine sinnvolle Streitbeilegung sein, wenn Streitparteien nicht mehr in der Lage sind, die eigenen Meinungsverschiedenheiten, die sich zum Konflikt entwickelt haben, im Gespräch selbständig zu lösen. Oftmals fehlt es am nötigen Respekt untereinander, aus unterschiedlichsten Gründen.
Ziel einer Mediation soll es sein, eine tragfähige Lösung, eine Konfliktveränderung für mit und für die Streitenden zu entwickeln, und damit die Beziehung zwischen den Streitparteien für die Zukunft zu verbessern und zu stabilisieren…
… wie sieht es bei Mordfällen aus? Kann in solchen Fällen ein Täter-Opfer-Ausgleich mit Mediatoren, in Form einer Mediation sinn- und zielbringend sein?
Dazu sind beim ANUAS Befragungen durchgeführt worden.
Fallbeispiele in Bereichen schwerster Gewaltopfer, außerhalb von Mordfällen wurden beleuchtet, Bedürfnisse und Wünsche erfragt und Problemlagen durch die Betroffenen offen gelegt…
„Resilienz – das Immunsystem der Seele stärken“
(Druckkosten mit freundlicher Unterstützung der Techniker Kasse – TK)
Nach einem schweren Schicksalsschlag – gewaltsame Tötung an einem Angehörigen / Kind sind die betroffenen Menschen starken seelischen Belastungen ausgesetzt. Sie sind mit ihrem Leidensdruck so allein, wie man nur allein sein kann.
Der Glaube an die Unversehrtheit des Menschen, Vertrauen zu haben und selbst wertvoll zu sein ist zerstört. Die Hoffnung auf eine gute Lösung der Probleme besteht nicht. Wie auch, der Tatbestand der gewaltsamen Tötung besteht weiter. Das bisherige „Kartenhaus des Lebens“ ist zusammen gefallen. Es gibt für die betroffenen Angehörigen keine konkreten Hoffnungsschimmer, kein reales Anzeichen dafür, dass all das Schlimme irgendwann zu Ende sein und später ein gutes Leben weiter geführt werden könnte.
Jede „normale“ Lebenskrise kann durch die Kraft des positiven Denkens, durch die Heilkraft der Bewegung sowie durch Achtsamkeit und psychische Ruhe bewältigt werden.
Eine gewaltsame Tötung ist in keinster Weise mit einer „normalen Lebenskrise“ zu vergleichen. Nicht einmal eine traumatische Krise ist hierfür eine Erklärung. Bei einem Gewaltverbrechen sprechen wir von einem „Schock-Stress-Trauma“. Der Schock und die Fassungslosigkeit nach der Information durch die Polizei, dass ein naher Angehöriger getötet wurde. Anschließend folgt über viele Jahre ein nie abnehmend scheinender Stress verbunden mit Strafverfahren, Begutachtungen, Lebenskrisen, Verlust des Arbeitsplatzes und des sozialen Umfeldes, psychische und körperliche Leiden … Sorgen über Sorgen. Im Laufe dieser gesamten Zeit stecken die betroffenen Angehörigen im Sumpf des Traumas. Fehlende Akzeptanz, fehlendes Verständnis, fehlende Hilfen und fehlende Empathie führen zu ständigen Re-Traumatisierungen. Die Betroffenen finden nach der Gewalttat keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie benötigen Hilfen, um ihr neues „Kartenhaus des Lebens“ neu aufzubauen.
Wie schaffen es die Menschen, das Schlimmste zu überstehen und Kräfte zu aktivieren, um an ihrem Schicksalsschlag zu wachsen? Wie kann die seelische Widerstandskraft des Menschen gestärkt werden?
Es gibt kein Patentrezept zur richtigen Lösung, da die Menschen sehr individuell sind und dementsprechend auch mit ihrem Erlebten unterschiedlich umgehen. ANUAS führt seit Jahren vielfältige Gesprächskreise, Workshops und Schulungen zu Themen wie Resilienz und Ressourcen durch.
In der folgenden Publikation werden viele Möglichkeiten, aus den Erfahrungen der betroffenen Angehörigen vorgestellt, um die seelische Widerstandskraft bewusst zu stärken. Die Publikation wird womöglich dabei helfen, dass betroffene Menschen mehr über sich erfahren, wie z.B. auf kreative Weise eine Verbesserung des eigenen Wohlbefindens erfolgen kann.
„Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft –
vielmehr aus einem unbeugsamen Willen.“
Mahatma Gandhi
„Recovery – ein persönlicher Prozess der Wiedergesundung“
(Druckkosten mit freundlicher Unterstützung der IKK Brandenburg – Berlin)
Schwere traumatische Erfahrungen wie zum Beispiel Mord, Folter oder Unfälle können sich ins Gedächtnis einbrennen und quälen Menschen immer wieder. Bei solch einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet nicht nur die Psyche. Traumatisierungen sind extremer Stress – und der kann körperlich krank machen: So erkranken Menschen mit einer PTBS häufiger an Krebs als andere. Und Stress wirkt bis in die Zellkerne hinein: Dort liegt in den Chromosomen die Erbsubstanz in Form der DNA. Darauf ist der Bauplan des Körpers mit allen seinen Funktionen gespeichert. Stress nagt an der DNA: Es entstehen Brüche, die den Informationsfluss stören. Die Zelle kann nicht mehr richtig funktionieren.
Immunsystem reagiert empfindlich auf Stress
So leiden Angehörige von gewaltsamer Tötung häufiger unter Autoimmunkrankheiten, denn besonders das Immunsystem reagiert empfindlich auf Stress. Wissenschaftler aus Konstanz und Ulm haben nun herausgefunden, dass sich die traumatischen Schäden heilen lassen.
Mithilfe einer Psychotherapie werden die Erlebnisse chronologisch abgearbeitet und im Gedächtnis in der Vergangenheit abgelegt, damit sie in der Gegenwart keine entscheidende Rolle mehr spielen.
Die Therapie ist für traumatisierte Menschen lebenswichtig und wirkt nicht nur psychisch, sondern auch körperlich: Die Psychotherapie kann die Reparaturmechanismen in den Zellen stärken. Die Schäden an der DNA können zurückgehen, sie werden sozusagen geflickt.
(Quelle: www.ndr.de – Visite 26. 05. 2015)
"Neue Wege der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe"
(Druckkosten mit freundlicher Unterstützung der Krankenkassen KKH und TK)
… Menschen, die einen so schweren Schicksalsschlag – wie gewaltsame Tötung am Kind / Angehörigen – verkraften müssen, scheitern oft daran, dass sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.
Nicht die Trauer steht bei den meisten Betroffenen im Vordergrund, sondern ein schweres Schock-Trauma mit jahrelangen Re-Traumatisierungen durch lange Konfrontation mit dem Geschehen (Ermittlungen, Strafverfahren, Begutachtungen … viel viel Ungerechtigkeit und fehlende Akzeptanz).
ANUAS, als bundesweit einzige Betroffenen-Hilfs- und Selbsthilfe-Organisation unterstützt Betroffene mit einem umfangreichen Angebot, damit diese Menschen wieder einen Sinn in ihrem Leben finden und Interesse daran haben, weiter leben zu wollen…
… Warum ist diese ANUAS-Selbsthilfepublikation nötig und wichtig?
ANUAS ist eine „Betroffenen-Hilfs-und Selbsthilfe-Organisation“, in der 98 % aller Mitglieder betroffene Angehörige sind. Alles was beim ANUAS ehrenamtlich gemacht wird, ist eine Form der Selbsthilfe.
Der Leitfaden der Selbsthilfe schreibt eine spezielle Art und Weise vor, wie Selbsthilfe auszusehen hat. Das ist eine herkömmliche Form der Selbsthilfe, die heute so nicht mehr ausreicht. Die Menschheit entwickelt sich weiter und der Hilfebedarf muß angepaßt werden. Altertümliches Denken über Selbsthilfe sollte aktualisiert und reformiert werden.
ANUAS kämpft seit Jahren bei den Krankenkassen um die Anerkennung seiner Selbsthilfe, die betroffene Angehörige des ANUAS benötigen. Die bisherige, vorgeschriebene Selbsthilfe ist in den ANUAS-Betroffenenfällen nicht anwendbar, ohne zukünftig starke Schäden für diese Menschen zu erreichen. Hier gilt es Grenzen in der Selbsthilfe zu beachten.
Selbsthilfegruppen – „nein“ -, aber Gesprächskreise zum Austausch, in lockerer Atmosphäre – „ja“.
Jeder kann reden, worüber er möchte, muß es aber nicht.
Diese Art und Weise beim ANUAS ist sicherlich für einige Selbsthilfe-Vertreter gewöhnungsbedürftig, für Betroffene aber sinnvoll. Hier ist unbedingt ein Umdenken nötig.
ANUAS hat Selbsthilfe-Vertreter zu Gesprächskreisen eingeladen, um sich ein Bild über das zu machen, was Betroffene benötigen.
Der Vertreter der AOK Nord war als einziger Krankenkassen-Vertreter bereit, sich die neue Form der Selbsthilfe beim ANUAS anzusehen.
ANUAS beschreitet „neue Wege der Selbsthilfe“ und praktiziert diese seit Jahren mit Erfolg. Diese neuen Wege werden in der vorliegenden Publikation vorgestellt…
ANUAS-Broschüre "Ein Leitfaden für Gewaltopfer und Angehörige von Tötungsfällen"
(2. Auflage - 2010)
Diese Broschüre soll eine Art Wegweiser darstellen, für Menschen, die unter einer extrem großen emotionellen Belastung stehen, ausgelöst durch Gewalt an der eigenen Person oder an einem Angehörigen, z.B. ein Tötungsverbrechen – im In- oder Ausland. Nach diesem traumatischen Erlebnis ist es fast unmöglich wichtige Entscheidungen ohne Hilfe zu treffen und richtige Wege zu gehen, um seine Rechte durchzusetzen. Die ANUAS-Broschüre gibt Hinweise und Ratschläge zu allen Fragen der psychischen, gesundheitlichen, sozial-gesellschaftlichen, beruflichen und rechtlichen Auswirkungen.
ANUAS-Broschüre "Ein Leitfaden für Gewaltopfer und Angehörige von Tötungsfällen"
(3. Auflage - 2018)
(Mit freundlicher Unterstützung: Techniker Kasse, Aktion Mensch, Fernsehlotterie, Wissenschaftlicher Beirat ANUAS)
Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, dass der Hilfebedarf für Menschen, die eine Gewalttat erlebt haben, enorm gestiegen ist.
Immer wieder auftretende Fehler findet man im falschen Umgang mit betroffenen Menschen. Die bisherigen Hilfsangebote beschränken sich auf “Symptome”, die gerade anstehen. ANUAS betrachtet nicht nur die “Symptome”, sondern die “Kausalität”.
Eine gewaltsame Tötung ist ein so schwerwiegendes Ereignis, welches individuell gesehen und behandelt werden muß. Jeder betroffene Angehörige benötigt andere Hilfen. Die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen sind vielfältig und unterschiedlich. Die Bedarfe, die erwartet werden, werden in unserer Gesellschaft kaum angeboten.
Weiterhin sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass eine gewaltsame Tötung für die Angehörigen keine “Lebenskrise” ist, hier geht es um eine “Schock-Stress-Trauma”. Die Betroffenen stecken nach der Schocknachricht in einem jahrelangen Stress, der sie lange Zeit re-traumatisiert.
Die ANUAS-Broschüre gibt Hinweise und Ratschläge zu allen Fragen der psychischen, gesundheitlichen, sozial-gesellschaftlichen, beruflichen und rechtlichen Auswirkungen.
Natürlich hilft der Leitfaden nicht nur den Betroffenen, sondern auch Helfern und Helfereinrichtungen, die mit diesen betroffenen Menschen zu tun haben. Die Erfahrungen und Ratschläge betroffener Familien können gut in der Praxis umgesetzt werden. Das wäre eine optimal Möglichkeit, den Opferschutz zu verbessern.
Jederzeit besteht die Möglichkeit sich weitergehende Informationen beim Bundesverband ANUAS e. V.einzuholen.
ANUAS-Broschüre "Betroffene kommen zu Wort“
erschienen am 05. 06. 2013 im Spielberg Verlag. Dieses Buch ist über den Spielberg Verlag oder Amazon erhältlich.
Betroffene Familien sprechen über den Mordfall ihres Kindes/Angehörigen, über die Probleme während der Ermittlungen und die sozialen, familiären, finanziellen und gesundheitlichen Auswirkungen auf die Familien.
Betroffene kommen zu Wort … das ist leider nicht die Alltäglichkeit.
Betroffene von Gewalt fallen durch ein „Raster“ der Justiz, der Öffentlichkeit und der Gerechtigkeit. Der fehlende Respekt, die Achtung für die Opfer und der fehlende Opferschutz führen zu einem massiven Leidensdruck bei den Betroffenen, der in diesem Buch an verschiedenen Fallbeispielen aufgezeigt wird. Dem Leser wird Unvorstellbares aufgezeigt.
Mahatma Gandhi hat gesagt: „Gleichgültigkeit und Desinteresse am Leid Anderer sind die ersten Formen von Gewalt“
„Betroffene kommen zu Wort“ – über die Opfer schrieb bisher niemand.
Reinhold Kusche/Marion Waade "Was bleibt, ist Sus Liebe“
ErsteAuflage 2012 | ISBN: 978-3-940609-65-6 |
Das Buch ist über den Spielberg Verlag und über Amazon (auch weltweit als E-Book) erhältlich.
Eine erschütternde, authentische Geschichte, die tief unter die Haut geht, da sie dem Leser, der Leserin der Frage nach dem Sinn von Trauer, dem Geheimnis des Lebens und der Suche nach innerem Frieden ein Stück weit nähern!
ANUAS-Erinnerungsbuch – für betroffene Angehörige – Eine Form der Erinnerungskultur und Hilfe zur Selbsthilfe
(Druckkosten mit freundlicher Unterstützung durch die DAK)
Das Erinnerungsbuch wird in angeleiteten Treffen gemeinsam gestaltet. Zwischen den jeweiligen Bildern und Texten befinden sich – im Originalbuch – 5 Seiten zur freien Gestaltung, mit dem Aussehen der hier angegebenen Musterseite.
Die Gestaltungsmöglichkeiten können z.B. folgende sein:
- selbstgestaltete Texte und Gedichte in der Schreibwerkstatt
- selbstgestaltete Texte in der Kreativ-Kreis-Gruppe
- „Trauerrituale“ und Erinnerungsgestaltung u. ä.
In der ANUAS-Schreib-Werkstatt entstand das Kinderbuch „Entdeckungsreise auf dem Meeresgrund“.
Dieses Buch ist über den Spielberg Verlag oder Amazon erhältlich.
Dieses Kinderbuch wird Kindern aus Gewaltfamilien, krebskranken Kindern oder Heimkindern zur Verfügung gestellt werden.
Gerlinde Knopf (Pseudonym) "Plötzlich waren es viele… Katzen – die besten Psychotherapeuten der Welt?"
„Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.“
Samuel Butler
„Rezepte aus unserer guten alten Zeit“
Ein generationsübergreifendes Schreibprojekt mit Seniorinnen und Senioren